Der Benjamin twitterte heute kurz seine Handy Historie. Das wollte ich als Inspiration nehmen für einen ganzen Blogartikel. Gerne darf dieser Artikel auch als Stöckchen angesehen werden. Es geht um die Auflistung aller Handys, die einen bis heute begleitet haben. Bei Benjamin passte das alles in einen Tweet. Ich fing an zu grübeln und merkte, dass ich auch schon so einige Handys mit mir rumgeschleppt habe.
An mein erstes Handy kann ich mich noch gut erinnern. Ich war ein Handy-Spätzünder, aber irgendwann packte es mich. Ich landete im damaligen D2-Shop und fand die Callya-Angebote ganz passend. Für 99,- Mark konnte man schon ein Handy inkl. Startguthaben bekommen. Ich entschied mich allerdings für das teurere Modell von Sagem, das MC 940. Es war etwas gewölbter und konnte schon die Cover wechseln. 3 Farben lagen bei.
Oft war das Handy nur stiller Begleiter mit dem Zweck erreichbar zu sein. Irgendwann wurde das Aufladen wohl zu lästig und ich entschied mich für einen Vertrag. Für einen obligatorischen Betrag von 1,- DM kaufte ich das Nokia 3330. Das 3310 war zu der Zeit stark verbreitet, meins war aber um die WAP-Funktion erweitert. Habe ich zum Glück nie benutzt. Mobiles Internet zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bezahlbar.
2 Jahre waren um, und es stand eine Vertragsverlängerung an. Diese bereicherte mich um das Nokia 3650. Die Tastatur war kreisförmig angeordnet und sollte wohl eine Wählscheibe nachempfinden, aber schon nach kurzer Zeit konnte man zügig darauf tippen. Sonst gab es nur Vorteile: SymbianOS, VGA Kamera, Bluetooth, MMC-Karten, usw. Zusammengefasst war dieses Handy seiner Zeit weit voraus.
Ich bekam dann das Siemens M65. Es war das ultimative Outdoor-Handy. Sogar einen Überrollbügel aus Metall schütze den kleinen Funker. Bekam man eine SMS und das Handy war stumm geschaltet, glimmten auf beiden Seiten des Handys leuchturmartig Signal-LED’s auf. Auch ein nettes Gimmick. Leider verstand sich das Siemens nicht auf mp3-Klingeltöne bzw. war als Mediaplayer auch nicht zu gebrauchen.
Einen weiteren Stilbruch gab es dann mit dem Motorola V3i RAZR, dass auch als Callya-Paket von mir gekauft wurde. Ich habe noch nie ein so robustes und handliches Handy besessen. Ein wahres Designkunstwerk. Motorola hat es allerdings versäumt, diesem Handy ein vernünftiges Betriebssystem aufzuspielen. Die einfachsten Funktionen suchte man viel zu lange in den umständlichen Menüs.
Beim nächsten Handy wollte ich auf meinen zusätzlichen MP3-Player verzichten können. Da wurde ich auf die Walkman-Handyreihe von Sony-Ericsson aufmerksam. Die tolle Bedienung der Handys kannte ich schon vom K800i von meiner Frau. Ich wurde dann auch fündig mit dem Slider W910i. Einziger Nachteil war allerdings, dass keine normalen Klinkenkopfhörer in das Handy passen. Es geht nur über den universellen Sony-Anschluss. Somit muss man immer an das Adapterkabel denken.
Mittlerweile hatte ich wieder einen Vertrag. Diesmal zum Glück mit Datenflat. Umso schöner war es dann auch als ich das W760i bekommen konnte. Es sah fast genauso aus, hatte aber eingebautes aGPS. Mit der Datenflat konnte ich nun überall Google Maps Karten laden. Die Idee Geocaching wurde damit auch geboren. Leider war für die Fußgänger-Navigation die Genauigkeit nicht ausreichend.
Ich bekam die Option, evtl. auf das Samsung M8800 Pixon umzusteigen. Erst war ich begeistert. Touchscreen, 8 Megapixel Kamera, HD-Videoaufnahme, usw., aber nach 2 Monaten ausführlichen Testens war ich froh, wieder mein W760 in die Arme zu schließen. Trotzdem ich das Samsung-eigene-OS geflasht hatte, war das GPS nur für Geotagging zu verwenden. Insgesamt nichts Halbes und nichts Ganzes.
2010 war dann das Jahr der Entscheidung. Es sollte das iPhone sein. Neidisch habe ich die Entwicklung verfolgt vom ersten iPhone, dann das 3G und schließlich das 3Gs. Immer mehr iPhones konnte ich in Natura beobachten, dank der Mac User Gruppen in Ostfriesland und Oldenburg. Zum Zeitpunkt des Kaufs wusste ich schon um die Gerüchte vom iPhone 4G. Trotzdem sollte es „jetzt“ sein. Das iPhone schien mir sehr ausgereift und verkörperte für mich den Digitalen „Hub“, den ich immer mit mir rumschleppen wollte. Somit betrachte ich mich „handymäßig“ am Ziel angekommen und kann nach einem halben Jahr Apple Handy den Hype nur bestätigen.