Tschüß, Marc Schröder

So möchte man seinen Tag sicherlich nicht beginnen. Beim Durchforsten der Zeitung am Frühstückstisch stolperte ich über eine Todesanzeige und war wie geschockt.

Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob es sich bei diesem jungen Mann um meinen Bekannten handeln würde, aber leider bestätigte sich das am Abend.

Marc Schröder, ein guter Bekannter verganener Tage, der leider einen härteren Lebensweg gehen musste als ich. Und diesen auch noch wirklich ganz alleine. Wenn ich jemanden immer wieder sporadisch getroffen habe, dann wohl Marc. Manchmal konnten Jahre zwischen unseren Treffen und Gesprächen vergehen. Aber bei jedem Wiedersehen gab es eine herzliche Begrüßung und ein nette Unterhaltung.

Wie es so mit alten Freunden ist, versucht man sie irgendwann ausfindig zu machen. Vor einem Jahr hatte ich das auch versucht und leider keinen Erfolg gehabt. Selbst das Aufsuchen an alten Adressen hatte keinen Erfolg. Es blieb beim Versuch.

Wer war Marc? Er war wohl der tierliebste Typ den ich kannte. Stundenlang ging er mit den Tieren aus dem Tierheim spazieren. Hatte selbst einen Hund, ich glaube Kira hieß der Hund. Er war ein Einzelkämpfer, brauchte keine fremde Hilfe um durchs Leben zu kommen. Zumindest glaubte ich das. Er war gelernter Fliesenleger und konnte das auch wohl richtig gut. Ich weiß, dass er erzählt hat, dass das Schwimmbad in der Kaserne Leer zum größten Teil von ihm gefliest wurde. Und doch war der Beruf keine Berufung. Marc hatte einen Draht zu Frauen. Ja, so ein wenig war er ein „Frauenversteher“. Er ist erst vor kurzem Pate geworden und war absoluter Fan von Gothic-Musik. Auf Partys war er meistens der „Fahrer“. Kaffee war sein Elixier. Von ihm habe ich ein Nudelrezept mit einer Spinatsoße, die es in sich hat. Einen coolen Modegeschmack hatte er auch. Ohne ihn hätte ich die Marke Carhartt nie gekannt. Dabei fällt mir gerade auf, dass ich noch heute eine Jacke von ihm trage. Ich muss mich zusammen reißen, beim Tippen dieser Zeilen. Ich möchte stark sein und nicht weinen. Stärker als Marc, denn für ihn war Traurigkeit ein großer Bestandteil seines Lebens.

Marc, du bleibst immer in meiner Erinnerung