Zeigt ein offenes, historisches Buch. Im Bild sind weitere Bücher als Stapel zu sehen.

Ein fiktives Buch über die Philosophie der Stoa. Bildquelle: Google Gemini

Mein letzter Blogartikel über mein Blogremake schloss mit dem Sprichwort: Tue Gutes und sprich darüber. Worüber möchte ich also jetzt sprechen, was so gut ist?

Es geht um Stoizismus. Vor knapp 3 Jahren kannte ich den Begriff nicht einmal. Ein guter Arbeitskollege hatte mir von einem Podcast erzählt, der mich unter Garantie interessieren würde und auch in die Fahrzeit zur Arbeit und dann auch zurück passen würde. Es ging um „DER WILDE STOIKER“ von Guido Bellberg. Ursache für seine Empfehlung waren seinerzeit Probleme auf der Arbeit, bei denen ich die Schuld bei mir gesucht habe. Der Kollege war in ähnlicher Lage, aber schon länger mit dem Thema Stoizismus vertraut. Und er hatte eine bewundernswerte Art mit diesen Problemen umzugehen. Auf den ersten Blick wirkten seine Lösungen wie Gleichgültigkeit und Sturheit, aber je mehr ich mich auch mit dem Thema befasst habe, erkannte ich die verschiedenen Ansätze der Philosophie der Stoa, eine hellenistische Philosophie und ihre Lehren.

Ich kann schon mal voraus schicken, dass ich nicht zu einem Stoiker durch und durch geworden bin und diese Philosophie nicht mit allen Fasern lebe. Aber es hat schon so manches mal geholfen.

Methode 1: Stoische Geisteshaltung entwickeln

    1. Akzeptiere Unveränderliches – Dinge wie Weltereignisse sind außerhalb deiner Kontrolle. Fokussiere dich auf deine Entscheidungen, wie in einem Tennisspiel: du kannst nur beeinflussen, wie du dich vorbereitest.
    2. Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung – Denk vor dem Sprechen nach. Lass dich bei Beleidigungen nicht provozieren. Prüfe stattdessen, ob die Kritik gerechtfertigt ist.
    3. Unabhängigkeit von anderen – Fokussiere dich auf dich und sei nicht nervös, den Erwartungen anderer zu entsprechen.
    4. Bleibe bescheiden – Lerne stets dazu, ohne belehrend zu wirken. Nutze Gelegenheiten, Wissen zu erweitern.
    5. Sei fair statt streng – Vermeide emotionale Konflikte und Rache. Handle aus Mitgefühl, auch wenn du Kritik üben musst.

Methode 2: Stoische Prinzipien im Alltag

    1. Vermeide Ablenkungen – Schätze deine Zeit und fokussiere dich auf den Moment, statt dich von Nachrichten oder kleinen Störungen aus der Ruhe bringen zu lassen.
    2. Genieße den Moment – Wertschätze die einfachen Freuden, als ob sie die letzten ihrer Art wären.
    3. Kleine Ärgernisse ignorieren – Lass Kleinigkeiten nicht deinen Frieden stören, wie Epiktet sagte: „Ein wenig gestohlener Wein – ein geringer Preis für Ruhe.“
    4. Umgebe dich mit wertvollen Menschen – Verbringe Zeit mit Personen, die dich inspirieren und fördern.
    5. Moral über materiellen Gewinn stellen – Handle nach deinen Prinzipien, nicht aus Gier nach Anerkennung oder Status.

Methode 3: Stoische Meditation

    1. Visualisiere deine Rolle im Universum – Stell dir dich und dein Umfeld in Kreisen vor, von der Familie bis zur ganzen Menschheit. Erkenne deine Verbindung zum Universum.
    2. Stelle dir Verluste vor – Die „Preameditatio malorum“ hilft dir, Vergänglichkeit anzunehmen und psychische Widerstandskraft zu entwickeln.
    3. Tägliche Zitate reflektieren – Lies täglich ein stoisches Zitat und denk darüber nach, wie es auf dein Leben anwendbar ist.
    4. Abendliche Reflexion – Notiere täglich, welche Herausforderungen du gemeistert hast und was du beim nächsten Mal besser machen würdest.

Das ist jetzt aber auch ein How-To auf das Minimalste runtergebrochen. Und so gelesen, fühlt sich das an wie etwas bessere Kalendersprüche. Das ganze muss richtig gelebt werden. Dazu hilft natürlich auch die Wiederholung und das Studium mit dem Thema. Nur weil da steht „denk vorm Sprechen nach…“ heißt das ja auch noch lange nicht, dass man das gleich macht. Mir hat seinerzeit der Podcast sehr geholfen verschiedene Themen und Probleme des Alltags durch die Brille eines Stoikers zu sehen.

Vielleicht ist aber ja dieser kurze Einblick in diese Philosophie oder diese kurze Erwähnung ein Grund sich mal den Podcast anzuhören oder sich hiermit zu beschäftigen. Mehr wissen schadet in der Regel nichts.